Zurück

Sicher durch den Herbst:
Tipps vom Instruktor

Im April haben wir Ihnen den Beitrag „Sicher durch den Frühling“ präsentiert. Jetzt liefern wir die Fortsetzung passend für den Herbst. Nutzen Sie das Know-how unseres Mercedes-Benz Driving Events Chefinstruktors Wolfgang Müller. Als dreifacher Teilnehmer der Rallye Dakar weiß er, wie
man das Fahrzeug auch bei ungünstigen Wetterbedingungen souverän beherrscht.

Herr Müller, was macht das Fahren speziell im Herbst so besonders?

Wolfgang Müller: „Ganz eindeutig spielen die Wettereinflüsse im Herbst die größte Rolle bei möglichen Gefahrensituationen. Nebel, Regen, Lichtverhältnisse, aber auch Laub und Verschmutzungen auf den Straßen können Autofahrer oft in brenzlige Situationen bringen.“

Wie verhalte ich mich, wenn mein Auto bei einem Herbststurm von einer Windböe erfasst wird?

Wolfgang Müller: „Das ist eine häufig unterschätzte und sehr kritische Situation. Sie ist vor allem deswegen so gefährlich, weil sie unmittelbar und meist nicht vorhersehbar auftritt. Mercedes-Benz hat in allen Modellen einen Seitenwind-Assistenten mit an Bord. Fahrzeugsensoren können Fahrsituationen bei Windböen erkennen und den Fahrer durch einseitiges Abbremsen des Fahrzeugs unterstützen. Das Wichtigste aber ist, sich frühzeitig auf so eine Situation einzustellen. Auf Autobahnen sind an kritischen Stellen sogenannte Windsäcke angebracht, die einen direkten Hinweis auf Seitenwind geben. Sehe ich also den Windsack quer zu meiner Fahrtrichtung wehen, dann weiß ich frühzeitig, womit ich zu rechnen habe. Die große geöffnete Seite des Windsacks zeigt einem sogar die Windrichtung an. Bei Fahrten auf Landstraßen hat man dieses Hilfsmittel in der Regel nicht. Wenn man also aus Walddurchfahrten oder anderen windgeschützten Streckenabschnitten wieder auf freie Landschaften kommt, muss man mit eventuellem Seitenwind rechnen und sich darauf einstellen.

Wird das Fahrzeug von einer Windböe erfasst, sollte man mit vorsichtigen Lenkkorrekturen in die gewünschte Fahrtrichtung lenken und die Geschwindigkeit durch vorsichtiges Bremsen reduzieren. Bei Mercedes-Benz Driving Events kann man zum Beispiel üben, wie man das Fahrzeug auf nassem Untergrund unter Kontrolle behält.“

Wie verhalte ich mich, wenn das Auto aufgrund von Regen, nassem Laub oder Matsch ins Aquaplaning gerät?

Wolfgang Müller: „Die Blickführung ist hier sehr wichtig. Grundsätzlich gilt es immer, sehr weit nach vorne zu schauen, um Laub, Matsch oder ähnliches auf der Straße frühzeitig zu erkennen. Bei verunreinigten Straßen ist es ratsam, in den von Schmutz freigefahrenen Spuren zu bleiben. Hier ist es meist deutlich weniger rutschig. Wenn man auf unterschiedlich rutschigen Spuren bremsen muss, sollte man mit vorsichtigen Lenkbewegungen in die gewünschte Richtung lenken. ABS und ESP helfen dabei, das Fahrzeug in der Spur zu halten. Bei Regen ist es entscheidend, die Geschwindigkeit frühzeitig den Bedingungen anzupassen.“

Im Herbst sind im ländlichen Gebiet vermehrt landwirtschaftliche Fahrzeuge unterwegs, zum Beispiel Erntemaschinen. Worauf muss man hier besonders Rücksicht nehmen?

Wolfgang Müller: „Auch hier gebe ich den Tipp, vorausschauend zu fahren und bei landwirtschaftlichen Geräten immer mit einer Überbreite oder eventuell herausstehenden Teilen zu rechnen. Erkennt man ein entgegenkommendes überbreites Fahrzeug, dann reduziert man am besten deutlich die Geschwindigkeit. Außerdem muss man sich darauf einstellen, eventuell auf den Seitenstreifen auszuweichen.

Muss man auf einen unbefestigten Seitenstreifen ausweichen, ist es sinnvoll, an dieser Stelle ganz anzuhalten – bis das landwirtschaftliche Fahrzeug vorbeigefahren ist. Denn beim Fahren auf unbefestigten Seitenstreifen mit höherer Geschwindigkeit besteht Schleudergefahr.“

Auf welchen Fahrabschnitten muss man auch schon im Herbst mit Glatteis rechnen?

Wolfgang Müller: „Auf allen Strecken, die im Schatten liegen und natürlich auf Brücken. Daran sollte man bei Fahrten im Herbst immer denken und diese Stellen durch weites Vorausschauen rechtzeitig erkennen sowie die Geschwindigkeit anpassen.“ Je öfter man brenzlige Situationen übt, umso besser reagiert man im Ernstfall.

Wie kann man sich auf Gefahrensituationen im Herbst vorbereiten?

Wolfgang Müller: „Bei den Trainings der Mercedes-Benz Driving Events wird man mit den herbst-typischen Gefahrensituationen konfrontiert. Außerdem kann man sich mit speziellen Winter-Trainings auch schon für die kalte Jahreszeit fit machen. Zudem empfehle ich, das Fahrzeug auf die kommenden Bedingungen vorzubereiten. Dazu gehören zum Beispiel ein ausführlicher Check der Winterreifen und eine Überprüfung des Kühlerfrostschutzes.“

Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Unfall kommt, ist es besonders wichtig, dass auch die kleinsten Fahrgäste geschützt sind. Lesen Sie hier , welche Innovationen Mercedes-Benz für die Kindersicherheit entwickelt hat.

#Komfort und Sicherheit