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„S“ wie „sicher“: 50 Jahre S-Klasse mit wegweisenden Innovationen

Zum Jahresende möchten wir noch einem ganz besonderen Fahrzeug auf unserer Website die Ehre erweisen: 1972 feierte die Oberklasselimousine von Mercedes-Benz Premiere. Die Abkürzung „S“ war die Bezeichnung für „Sonderklasse“, könnte jedoch ebenso gut für „stilvoll“ stehen – und vor allem für „Sicherheit“. Denn von Beginn an war die S-Klasse ein Innovationstreiber für die Sicherheit beim Autofahren. Zum Jubiläum blicken wir gemeinsam zurück auf Meilensteine der Ingenieurskunst in dieser legendären Baureihe.

Das Anti-Blockier-System (ABS) – damit das Fahrzeug auch bei Vollbremsung lenkbar bleibt.

In der S-Klasse gehört das ABS seit 1978 zur Serienausstattung. Es unterstützt die Lenkfähigkeit eines Fahrzeugs bei Vollbremsungen und kann den Bremsweg insbesondere auf nasser Straße deutlich verkürzen. Hinter dieser genialen Technologie steckte enorme Forschungsarbeit. Zwanzig Jahre dauerte es von der Idee über die Entwicklung bis zur Serienreife.

Eine entscheidende Erfindung Ende der 1960er-Jahre: Masse-Sensoren zur Erfassung der Radverzögerung. Diese Komponenten leisteten einen wesentlichen Beitrag zur Funktionsweise des ABS.
Mercedes-Benz Versuchsfahrzeug der Baureihe W 114, eingesetzt während der Entwicklung des Anti-Blockier-Systems, Anfang der 1970er-Jahre. Dieses Auto war noch nicht – wie die S-Klasse – mit ABS ausgestattet. Das Bügelgerüst schützte die Frontscheibe, wenn der Wagen unmanövrierbar auf nassem Untergrund in die Barriere rutschte.
Mercedes-Benz S-Klasse Modelle der Baureihe 116. Hier ein Vergleich des Bremsverhaltens bei Kurvenfahrt mit und ohne ABS. Während der rechte mit Anti-Blockier-System ausgerüstete Wagen trotz Vollbremsung auf feuchter Fahrbahn lenkfähig blieb und dem Hindernis ausweichen konnte, schob das linke Auto mit blockierten Rädern geradeaus auf das Hindernis zu.

Der Airbag – kann Leben retten.

Die S-Klasse der Baureihe W/V 126 wurde im Jahr 1981 erstmals mit einem Fahrer-Airbag als Sonderausstattung ausgeliefert. Davor war dieses System über 15 Jahre hinweg entwickelt und kontinuierlich verbessert worden. Mit rund 250 Unfallversuchen und mehr als 2.500 Aufprallschlitten-Tests kamen die Sicherheitsingenieure der Realisierung des Airbags Schritt für Schritt näher. Der Durchbruch bei der Gaserzeugung für den Airbag gelang mit einem Feststofftreibsatz, wie er bereits in Raketentriebwerken verwendet wurde.

Der Luftsack war im Lenkrad-Pralltopf untergebracht. Bei einem Unfall zündete ein pyrotechnischer Gasgenerator den Treibstoff und der Airbag aus leichtem und reißfestem Polyamid mit einem Volumen von 60 bis 70 Litern wurde innerhalb von wenigen Millisekunden aufgeblasen.

1992 erfolgte die Serieneinführung von Fahrer- und Beifahrerairbag in der S-Klasse (Baureihe 140). Im Dienst der Sicherheit trieb Mercedes-Benz die Airbagentwicklung kontinuierlich voran. Wichtige weitere Innovationen waren der Seitenairbag (1995), der Windowbag (1998), der Head-Thorax-Seitenairbag (2001) und der Kneebag (2009). Heute ist das Grundprinzip des Airbags aus Fahrzeugen nicht mehr wegzudenken.

Das ESP® – eine der wichtigsten Erfindungen für die aktive Sicherheit.

1995 hatte in der Baureihe 140 das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® Weltpremiere. Diese Innovation von Mercedes-Benz kann damals wie heute durch gezielt dosierten Bremseingriff an einzelnen Rädern und gleichzeitiges Eingreifen in die Motorsteuerung das Ausbrechen des Wagens in kritischen Fahrsituationen verhindern. Ausgehend von der S-Klasse wurde dieses intelligente System nach und nach auch bei anderen Modellen von Mercedes-Benz eingesetzt. 1998 übrigens auch bei der A-Klasse – nach dem berühmten Elchtest der schwedischen Zeitschrift „Teknikes Värld". Mit ESP® ausgerüstet konnte die A-Klasse schließlich das Ausweichmanöver auf dem Testparcours problemlos bewältigen. Heute gehört ESP® zum internationalen Standard für moderne Fahrzeugsicherheit in aller Welt.

Hydraulik des Elektronischen Stabilitäts-Programms ESP®, das Mercedes-Benz im Jahr 1994 präsentierte. 1995 war ESP® schließlich in der S-Klasse verfügbar.
Kombinierte Anzeigenleuchte für Bremsassistent und ESP® im Kombiinstrument der S-Klasse der Baureihe 140.

PRE-SAFE® – verbindet Elemente der aktiven und passiven Sicherheit.

2002 wurde in der S-Klasse der Baureihe W/V 220 das Sicherheitssystem PRE-SAFE® zum ersten Mal angewendet. Es diente dem präventiven Insassenschutz. Grundprinzip von PRE-SAFE® war und ist es, mit gezielten Maßnahmen die Insassen des Fahrzeugs vor einem möglichen Unfall zu schützen. Die erste Version von PRE-SAFE® im Jahr 2002 umfasste das vorsorgliche Straffen der Sicherheitsgurte von Fahrer und Beifahrer, wenn die Sensorik eine kritische Fahrsituation erkannte. Gleichzeitig wurde der Beifahrersitz über die Verstellmotoren in eine – bei einem möglichen Unfall – günstigere Position gebracht und das Schiebedach geschlossen.

2005 kamen in der nächsten Baureihe der S-Klasse weitere wichtige Innovationen hinzu, wie zum Beispiel der optionale Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS. Er ist funktionsfähig in einem Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h. Auch im stockenden Verkehr kann DISTRONIC PLUS kontinuierlich Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug halten und falls notwendig bis zum Stillstand abbremsen.

Experimental-Sicherheitsfahrzeug ESF 2009 – auf Basis der S-Klasse.

Im ESF 2009 wurden unter anderem aufblasbare Blechstrukturen als Sicherheitselemente verwendet. Zudem hat man Kopf-Airbags zwischen den Fahrersitzen als zusätzlichen Schutz beim Seitenaufprall eingebaut. Eine weitere Innovation im ESF 2009: Das „Kinderschutzsystem“ mit einer speziellen Rohrrahmen-Konstruktion. Dieser Aufbau bot beim Seitencrash einen besseren Rückhalt und mehr Steifigkeit als Modelle mit Kunststoffschalen.

Die ausgeprägten Seitenwangen im Schulter- und Kopfbereich waren dazu da, um die Verlagerung des Körpers des Kindes bei einem Unfall zu verringern.

Auch in jüngster Vergangenheit wird die S-Klasse ihrem Ruf als Pionierfahrzeug für die Sicherheit gerecht. Bestes Beispiel: DRIVE PILOT, das System für hochautomatisiertes Fahren (SAE-Level 34), das seit Mai 2022 als Sonderausstattung für die S-Klasse und den EQS bestellbar ist. Erfahren Sie hier mehr über diese revolutionäre Erfindung.

4 Hochautomatisiertes Fahren SAE-Level 3: Die automatisierte Fahrfunktion übernimmt bestimmte Fahraufgaben. Dennoch ist weiterhin ein Fahrer notwendig. Der Fahrer muss jederzeit bereit sein, die Kontrolle über das Fahrzeug zu übernehmen, wenn er durch das Fahrzeug zum Eingriff aufgefordert wird. Verfügbarkeit und Nutzung der künftigen DRIVE PILOT Funktionen auf der Autobahn sind abhängig von Ausstattungen, Ländern und geltenden Gesetzen.

#Limousine und T-Modell #Komfort und Sicherheit