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Voll im Trend: die automobilen Schätze des Mercedes-Benz Classic Magazins

Klassiker von Mercedes-Benz sind bei jungen Menschen beliebt. Das Mercedes-Benz Classic Magazin hat sich auf die Suche nach jungen Enthusiasten gemacht und sechs von ihnen gefunden. Sie berichten uns, wie sie zu ihren Schätzen gekommen sind und was für sie den besonderen Charme ausmacht, einen Klassiker zu fahren. Und wer weiß, vielleicht hat einer von diesen Klassikern seine Karriere bei Mercedes-Benz Members begonnen?

„Mein Achtzylinder ist einer der ersten der Baureihe“, sagt der 21-jährige Richard Baron von Düsterlohe stolz über seinen 350 SL, Typ R107. „Mit dem Roadster verbinde ich tolle Kindheitserinnerungen. Wir waren bei Schrauberlehrgängen und reisten quer durch Deutschland. Wir waren ein Team.“ Leider hatte sein Vater den SL 2014 verkauft.

Richard und seine Freundin Johanna in seinem 350 SL in silbergrau metallic (DB 180), Baujahr 1971.

Als der Student aus Greifswald mit 20 endlich seinen Führerschein in der Tasche hatte, machte Richard den damaligen Käufer ausfindig und schwatze ihm den 350 SL wieder ab. „Ich mag neben all den Erinnerungen an das Auto auch sein zeitloses Design, die Verlässlichkeit, Athletik und ganz besonders den kraftvollen Sound. Und wenn etwas zu reparieren ist, versuche ich es erst mal selbst.“

„Der SL entschleunigt mich“
Isabella de Arruda Ilg aus Berlin fährt den 280 SL ihrer Eltern: „Ich feiere das Auto“, sagt die 21-jährige angehende Medienwissenschaftlerin über das 1985er Baujahr in nautikblau metallic. „Es ist so schön und strahlt eine große Unbeschwertheit und Lässigkeit aus. Man sticht heraus aus der Masse und bekommt oft von Passanten oder anderen Verkehrsteilnehmern ein Lächeln geschenkt.“

Ihr Vater hat den nautikblauen R 107 vor drei Jahren gekauft – und Isabella hat Gefallen an dem Klassiker gefunden, der 15 Jahre älter ist als sie.

Das Fahren mit diesem „Sonnenschein-Auto“ empfinde sie mehr als ein „Flanieren“: „In einer pulsierenden Großstadt wie Berlin mit so einem alten, jedoch keineswegs veralteten Klassiker und noch dazu mit geöffnetem Verdeck unterwegs zu sein, das ist für mich Luxus, Lifestyle und Individualität pur. Zudem: Der SL entschleunigt mich.“

„Der bleibt in der Familie“
Die Brüder Linus, 27, und Leon Mast, 26, aus Stuttgart teilen sich ihre drei Klassiker. „Sie zu fahren bedeutet, Spaß zu haben“, sagt Leon. „Unser Vater hat seine Leidenschaft für die schönen Sterne an uns vererbt. Bei ihm fing es 1971 an, als er sich eine Pagode W 113 wieder flottmachte.“ Und der erste eigene Klassiker? Der Tipp des Vaters: ein 560 SEC in der Schweiz. Leon, gerade 16 oder 17 Jahre alt, hatte sich durch Ferienjobs etwas Geld zusammengespart. „Wir fuhren hin und kauften den C 126 in nelkengrün metallic. Ich konnte die Hälfte aufbringen, Linus legte die andere Hälfte auf den Tisch. Wow, wir hatten unser erstes gemeinsames Auto!“

Leon (links im Bild) und Linus teilen sich nicht nur die Kosten, sondern auch jede Menge Fahrspaß. Der C 126, Baujahr 1988, war der erste Klassiker, den sie sich anschafften.

Ihr zweiter Klassiker war dann der seegrüne 180 „Ponton“. Zuerst konnte Leon die Summe allein aufbringen: „Als ich dann jedoch ein kurzfristiges finanzielles Problem hatte, kam Linus wieder ins Spiel und besaß von da ab dann auch den halben W 120.“ Und ihr dritter Klassiker, der E 500 in malachitgrün metallic, Baujahr 1994? Jetzt schmunzeln beide Brüder. Der W 124 gehörte ihrem Vater – und der wollte den Wagen weggeben. Nicht aber die Söhne: „Der E 500 bleibt in der Familie!“

„Schöner als fliegen“
Andreas Gratza wohnt nur ein paar Kilometer weiter. Der 29-jährige Airbus-Pilot hat schon als Jugendlicher an Mofas geschraubt und nutzte nun die Zeit der Pandemie geschuldeten Kurzarbeit. Er kaufte einen heruntergerockten 280 SL in lapisblau metallic, Baujahr 1983, und restaurierte ihn. 15 Jahre stand der Roadster nur herum. „Mäusenester waren drin, die Sitze aufgeschlitzt, die Bremsen so fest, dass wir den Wagen nur unter größter Kraftanstrengung auf den Anhänger schieben konnten.“ 900 Arbeitsstunden später war der R 107 fertig – „technisch solide, optisch akzeptabel“, wie Andreas völlig zu Recht befindet. Nach dem TÜV-Stempel holte Gratza seine Freundin Lauren von der Arbeit ab. „Wir drehten gemeinsam eine große Runde mit geöffnetem Verdeck“, erinnert er sich mit glänzenden Augen. „Das war wirklich fast schöner als fliegen. Dieses beinahe 40 Jahre alte Traumauto gerettet und zu neuem Leben erweckt zu haben, das macht mich total stolz.“

„Der passt perfekt zu mir“
Denise Köster, 29, ist Kfz-Meisterin im Autohaus ihres Vaters in Oberhausen. „Ich arbeite mit echt aufregenden Supermodels. Mit rollenden Kunstwerken. Mit Flügeltürern, Heckflossen und Pontons, ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Ist klar, dass es für mich immer schon nur eine Automarke gab und gibt“, sagt Denise.

Denise, 29, ist Kfz-Mechanikerin, war in den technischen Fächern Beste ihres Ausbildungsjahrgangs und fährt einen „Baby-Benz" (W 201), den sie natürlich selbst restauriert hat.

Auch ihr falle in ihrem Bekanntenkreis und bei Ausfahrten oder Rallyes verstärkt auf, dass in der Szene gerade ein Wandel stattfindet: „Dass es unter uns Jüngeren angesagt ist, Autos zu fahren, die 20 Jahre oder älter sind.“ Es ist ein von Vintage und Retro geprägtes Lebensgefühl, das sie teilt. Sie selbst hat sich einen 190 E in barolorot, Baujahr 1991, aufgebaut. „Was mir dabei ganz besonders gefällt: Ich tue Gutes in Sachen Nachhaltigkeit und erhalte Werte.“ Und natürlich liebt sie es, ihren „Baby-Benz“ zu bewegen. Ist es eigentlich Zufall, dass ihr W 201 fast gleich alt ist wie sie selbst? Augenzwinkernd sagt Denise: „Ich habe mir gezielt diesen so gutaussehenden Partner ausgesucht, weil er auch altersmäßig perfekt zu mir passt.“

Wenn Sie mehr über klassische Fahrzeuge mit Stern vom Old- bis zum Youngtimer erfahren möchten, stöbern Sie gern durch das Mercedes-Benz Classic Magazin .

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